Unkostenbeitrag auf Getränkekartons und Textilien ab 1. Januar 2026
Maag Recycling erhebt im Recy-Hof ab dem 1. Januar 2026 einen Unkostenbeitrag auf zwei Fraktionen: Getränkekartons und Textilien (Altkleider, Heimtextilien gemäss Annahmebedingungen). Mit diesem Beitrag werden die realen Sammel-, Sortier- und Logistikkosten gedeckt, damit die separate und ökologische Verwertung dieser Materialien weiterhin möglich bleibt.
Bislang konnten Getränkekartons und Altkleider im Recy-Hof kostenlos, respektive gegen einen freiwilligen Beitrag abgegeben werden. Mit steigenden Mengen, sinkenden Wertstoffvergütungen und höherem Sortier-, Aufbereitungs- und Logistikaufwand ist dieses Modell nicht mehr kostendeckend. Während im Textilbereich vor allem Fast Fashion für stark wachsende Mengen, sinkende Qualität und hohen Sortieraufwand sorgt, fällt bei Getränkekartons die bisherige Pilotfinanzierung weg. Mit dem Unkostenbeitrag sichert Maag Recycling die bewährte und ökologisch sinnvolle Infrastruktur. «Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit gehören zusammen – wir möchten den Recy-Hof als verlässliche Anlaufstelle für umweltgerechte Entsorgung erhalten», sagt Judith Maag, Geschäftsführerin der Maag Recycling AG. «Damit das langfristig gelingt, müssen wir bei gewissen Fraktionen die realen Kosten abbilden.»
Getränkekartons: Die separate Sammlung von Getränkekartons wurde bisher im Rahmen eines Pilotprojekts vom Verein Getränkekarton-Recycling Schweiz finanziert. Diese Finanzierung ist ausgelaufen. In vielen Gemeinden wurde deshalb auf eine kostenpflichtige, gemischte Sacksammlung von Getränkekartons und Haushaltskunststoffen umgestellt. Maag führt die Separatsammlung weiter: Getränkekartons können weiterhin unkompliziert lose abgegeben werden.
Textilien: Im Textilbereich steht der Markt unter Druck: Es fällt deutlich mehr, aber qualitativ schlechtere Ware an. Fast Fashion sorgt für hohe Mengen, einen aufwändigen Sortierprozess und steigende Logistikkosten. National wird derzeit eine strukturierte Finanzierung mit vorgezogener Gebühr auf Textilien diskutiert. Bis eine Branchenlösung vorliegt, schliesse der Unkostenbeitrag im Recy-Hof die Finanzierungslücke.
Was ändert sich ab dem 1. Januar 2026?
Ab dem 1. Januar 2026 wird im Recy-Hof für die Abgabe von Getränkekartons und Textilien ein gewichtsabhängiger Unkostenbeitrag erhoben. Alle anderen Fraktionen können wie bisher entsorgt werden.
Für welche Abfälle gilt der Unkostenbeitrag genau?
Der Unkostenbeitrag gilt für zwei Fraktionen:
- Getränkekartons (z. B. Milch-, Saft- und Rahmkartons, TetraPak®)
- Textilien/Altkleider (Kleider, Schuhe, Heimtextilien gemäss Annahmeregeln im Recy-Hof)
Wie wird der Unkostenbeitrag berechnet?
Es werden 50 Rappen pro Kilogramm abgegebener Ware berechnet, es gilt ein Mindestbetrag von 3 Franken. Verwiegung erfolgt direkt im Recy-Hof; der Betrag wird vor Ort bezahlt. Kartenzahlung und Twint sind möglich.
Warum führt Maag Recycling einen Unkostenbeitrag ein?
Die Sammel-, Sortier- und Logistikkosten für Getränkekartons und Textilien sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen und die Vergütungen für die Wertstoffe gesunken. Bisher wurden diese Kosten nicht vollständig gedeckt. Der Unkostenbeitrag ermöglicht es, die realen Kosten abzubilden und die separate Sammlung dieser beiden Fraktionen langfristig aufrechtzuerhalten.
Was bedeutet das konkret für Getränkekartons?
Die separate Sammlung von Getränkekartons bei Maag Recycling wurde bisher im Rahmen eines Pilotprojekts mitfinanziert. Diese externe Finanzierung läuft aus. Viele Gemeinden stellen deshalb auf gemischte Sacksammlungen um. Maag Recycling hält an der bewährten Separatsammlung fest; der Unkostenbeitrag stellt sicher, dass Getränkekartons weiterhin getrennt gesammelt, sortiert und verwertet werden können.
Was bedeutet das konkret für Textilien und Altkleider?
Im Textilbereich fallen heute deutlich grössere Mengen und gleichzeitig mehr minderwertige Ware an (z. B. Fast Fashion). Das Sortieren, Lagern und Organisieren der Weiterverwertung verursacht entsprechend höhere Kosten, die bisher nicht ausreichend gedeckt waren. Bis eine schweizweite Branchenlösung für Textilien etabliert ist, dient der Unkostenbeitrag als Zwischenfinanzierung.
Was passiert mit gut erhaltenen Textilien?
Gut tragbare Stücke werden weiterhin gezielt der Wiederverwendung zugeführt. Nicht mehr tragfähige Textilien werden möglichst stofflich oder thermisch verwertet. Die Gebühr finanziert diese Prozesse.
Verdient Maag Recycling am Unkostenbeitrag?
Der Beitrag ist als Unkostenbeitrag ausgestaltet. Ziel ist die Deckung der tatsächlichen Sammel-, Sortier- und Logistikkosten für Getränkekartons und Textilien, damit die separate Sammlung wirtschaftlich tragbar bleibt – nicht eine Gewinnmaximierung.
Ist diese Regelung dauerhaft?
Die Einführung des Unkostenbeitrags ist eine Reaktion auf die gestiegenen Kosten und die geänderten Rahmenbedingungen im Bereich Getränkekartons und Textilien. Für Textilien ist der Beitrag als Überbrückung gedacht, bis eine Branchenlösung besteht. Maag Recycling überprüft die Ausgestaltung laufend und passt sie bei veränderten Rahmenbedingungen an.
Was kann ich tun, um Kosten zu sparen?
Wer weniger entsorgt, zahlt weniger. Kreislaufwirtschaft beginnt bereits beim Konsumieren. Werterhalt, bewusster Einkauf und längere Nutzung der Produkte reduzieren das Abfallaufkommen – bei Textilien wie bei Verpackungen.
Welche Alternativen habe ich?
Für gut erhaltene Textilien empfiehlt sich die Weitergabe an Secondhandläden oder Kleiderbörsen. So werden Ressourcen optimal genutzt. Für nicht mehr tragbare Textilien und für Getränkekartons bietet der Recy-Hof mit der separaten Sammlung weiterhin eine fachgerechte, ökologische Entsorgungsmöglichkeit – finanziert über den Unkostenbeitrag.