Recycling-Symbole 101: Teil 2
Auf Verpackungen und Produkten, auf Abfallkalendern und an Sammelstellen: Die bekannten und weniger bekannten Recycling-Symbole und Piktogramme hat vermutlich jede:r bereits gesehen. Die Symbole sind wichtiger als du denkst! Wir erklären in unserer Reihe Recycling-Symbole 101 die unterschiedlichen Piktogramme und was sie bedeuten.
Was ist ein Recycling-Symbol / Piktogramm überhaupt?
Hast du schon mal auf einer Verpackung ein Dreieck mit Pfeilen gesehen? Oder eine kleine Figur, die etwas in einen Kübel wirft? Das sind sogenannte Recycling-Piktogramme – kleine Symbole, die uns zeigen, wie ein Produkt oder eine Verpackung richtig entsorgt werden sollte. Sie helfen dabei, Abfälle korrekt zu trennen, damit möglichst viele wertvolle Rohstoffe im Kreislauf bleiben können. Manche Symbole zeigen das Material an, andere erklären, wer für das Recycling bezahlt oder was nicht hinein gehört. Kurz gesagt: Sie sind der Spickzettel für den Recycling-Alltag.
Das Symbol zeigt: Diese Verpackung ist ein Getränkekarton (z.B. TetraPak®) und kann stofflich verwertet werden. Rund 75% der Verpackung bestehen aus Kartonfasern, welche in spezialisierten Kartonfabriken herausgelöst und zu neuem Karton verarbeitet werden können. Das restliche Gemisch aus Aluminium und Polyethylen (PE), auch als PolyAl-Granulat bekannt, wird ebenfalls verwertet.
Das Pilotprojekt Getränkekartonrecycling wird nun 2025 leider eingestellt. Diverse Sammlungen von gemischten Haushaltskunststoffen nehmen auch Getränkekartons in den kostenpflichtigen Säcken entgegen und sortieren diese danach aus. Dafür gibt es unterschiedliche Systeme, z.B. BringPlasticBack (Sammelsack.ch)
Jede Gemeinde entscheidet selber über die Art der Sammlung. So finden sich in der Schweiz aktuell sehr viele unterschiedliche Sammelmodelle, teilweise von Gemeinde zu Gemeinde verschieden.
Wir nehmen im Recy-Hof vorerst weiterhin Getränkekartons separate entgegen. Infos findest du dazu in unserem Blogbeitrag: Getränkekartons: Wir machen weiter mit deiner Unterstützung

Das Symbol zeigt zwei Plastikflaschen und grenzt sich klar vom Symbol der PET-Getränkeflaschen ab. Damit ist die Sammlung von Kunststoffhohlkörpern gemeint. Diese Sammlung wurde vor allem vom Detailhandel (Migros und Coop) gross gemacht.
Über die Jahre hat sich hingegen gezeigt, dass in der Plastikflaschensammlung auch jegliche PET-Flaschen und andere Kunststoffverpackungen landen, was die Verarbeitung erschwert.
In diesem Zuge gab es in den letzten Jahren politisch diverse Vorstösse, so dass sich nun die Haushaltskunststoffsammlungen über einen kostenpflichtigen Sack durchsetzen.
Von den unterschiedlichen Verpackungen aus Kunststoff lassen sich nur einheitliche Kunststoffe qualitative hochwertig recyceln. Jegliche Verbundmaterialien und Folien werden oft mit Additiven versehen, was die stoffliche Verwertung aktuell technisch verunmöglicht.
WICHTIG: Von dieser Sammlung ausgenommen ist die sehr gut funktionierende Sammlung von PET-Getränkeflaschen.

Das Piktogramm zeigt eine Ölflasche und einn Ölkanister. Gemeint ist damit jedoch insbesondere altes Speiseöl, aber auch mineralische Altölgemische. Altöl wird oft an kommunalen Sammelstellen entgegengenommen, oder auch an Werkhöfen. Durch die separate Sammlung von Altöl schont die Kanalisationen, denn zu viel Öl stört dort den Reinigungsprozess.
Fertige, ölhaltige Flüssigkeiten (z.b. Salatsaucen) gehören nicht in die Sammlung, genausowenig, wie festes Bratfett oder andere Sonderabrfälle.
Finanziert wird die Ölsammlung über die Gebühren und durch die Gemeinden und ist somit für den Abgeber kostenlos. Das Speiseöl und mineralische Altöl wird in spezialisierten Anlagen aufbereitet.
Das Piktogramm für elektronsiche und elektrische Altgeräte zeigt einen Bildschirm und einen Staubsauger. Diese Fraktion beinhaltet jegliche Geräte, die im Haushaltsbereich, aber auch Büro- und Unterhaltungselektronikbereich genutzt werden. Dazu zählen von Kaffeemaschinen und Kühlrschränken über automatische Staubsauger auch HiFi-Anlagen oder Smartphones.
Grundsätzlich ist die Verkaufsstelle für die Rücknahme zuständig, jedoch nehmen viele öffentliche und private Sammelstellen auch Geräte zurück. Diese werden danach manuell von Schadstoffen und Störstoffen befreit und danach maschinell zerkleinert und in die einzelnen Materialien sortiert.
Der Sonderfall E-Zigaretten gibt unterdessen viel zu reden. Diese werden in separaten Gebinde an den Sammelstellen gesammelt und gehören weder in den Kehricht noch in die gemsichte Elektronikbox.
Finanziert wird dieses System durch zwei freiwillige Branchenorganisationen: SeNS E-Recycling und SWICO. Diese ziehen einen vorgezogenen Recyclinbeitrag (VRB) ein und vergüten damit die Diensleistungen der Sammelstellen ,Transporteure und Recyclingunternehmen.
Das Piktogramm zeigt eine Knopfzele und eine herkömmliche Stabbatterie. Es gibt sehr viele unterschiedliche Batterien, die auch unterschiedlich gesammelt werden. Im Grundsatz dürfen alle Haushaltsbetterien an öffentlichen Sammelstellen und im Detailhandel kostenlos zurückgegeben werden. Dabei wird unterschieden zwischen Trockenbatterien und Lithium-Ionen Akkus. Diese zeichnen sich durch eine erhöhte Brandgefahr aus und müssen daher in speziellen Fässern gelagert und transportiert werden.
Einzig grosse Fahrzeugbatterien werden nicht über diese Sammlung zurückgenommen, sondern solltenb zurück zur Garage.
Diverse Produkte, welche heute nicht als elektrische oder elektronische Geräte wahrgenommen werden, haben unterdessen einen Lithium-Ionen Akku drin. Bei diesen Produkten ist es sehr wichtig, die Batterien vor der Entsorgung zu entfernen und separate abzugeben (z.B. blinkende Turnschuhe, singende Geburtstagskarten, etc.)
Finanziert wird die Batteriesammlung durch eine vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG). Diese fällt beim Kauf, oder beim Import von Batterien an und wird an die Unternehmen zurückgegeben, welche die Sammlung, den Transport und die Verwertung durchführen.